Dokumentation über die Entstehung eines besonderen Theaterprojekts:
Trotz Allem – Spuren der Vergangenheit
Im März 2016 entschließt sich eine Oberstufentheatergruppe ein Projekt anzugehen, welches sie knapp ein Jahr lang beschäftigen wird.
Die Schüler gehen in das Seniorenheim „Haus an der Steinlach“ und besuchen wöchentlich fast ein halbes Jahr einen Partner, den sie über diesen Zeitraum kennenlernen dürfen und sich Geschichten von „Früher“ erzählen lassen.
Aus diesen Geschichten und Erinnerungen wurde dann ein Stück entwickelt, welches am 27. Januar 2017 Premiere feiern durfte.
Ich wurde gebeten den ganzen Entstehungsprozess in einer Dokumentation festzuhalten. Der Film wurde am Anfang jeder Vorstellung gezeigt und war somit Teil des Gesamtwerks.
Die Dokumentation begleitet die Schüler, Leitenden und Senioren über fast ein Jahr bei allen
Stadien des Projektes. Hier erzählen sie, wie es ihnen während der Zeit ging, welche Probleme es gab, wie diese gelöst
wurden, wie die Schüler mit der 3. Reichs Thematik umgehen konnten etc.
Kommentare:
Ein Deutsch- und Geschichtslehrer schrieb zu dem Theater: Ein wirklich unfassbar vielseitiges Stück – kaum eine Darstellungsform aus dem modernen oder klassischen Theater, aus Oper, Epik, Musical oder Film, die es auslässt; dem geneigten Zuschauer werden bis zu vierdimensionale Szenen (1. Die Erzählerin, 2. Die Familie im Hintergrund (Freeze), 3. Das herausgetretene Mädchen und 4. Ihre Gedanken im Film) zugemutet. Das Spektrum der Genres bewegt sich vom denkwürdigen Bocksgesang bis zur überzeichneten Posse. Und dennoch, alles überragt eine übergreifende Dramaturgie und die differenziert-analytische Entfaltung des Themas: Wie funktioniert das menschliche Erinnerungsvermögen? Kurz: ein theatralisches Experimentierfeld für junge Schauspieler, das einen erfrischenden Abend verspricht und den Zuschauer mit einem lachenden und einem weinenden Auge entlässt.
Auszeichnungen:
// 2017 Nominiert als „Beste Dokumentation“ beim Jugendfilmpreis BW